Belaz Trucks

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Bevor wir uns aufmachen Richtung Grenze zu Lettland und somit das Land wieder verlassen, besuchen wir noch die Belaz Trucks. Hier werden die grössten Mulden-Kipper der Welt hergestellt. Wir erfahren, dass die Produktion besucht werden kann und sind überrascht, dass es dafür keine fixen Zeiten und Gruppen oder Voranmeldung gibt. Führungen finden nach Bedarf für jeden statt, während den Arbeitszeiten. Man soll sich einfach am Haupteingang melden.

Wir fahren also gemäss unserem GPS zu den Werkshallen von Belaz, parkieren unser YellowOne in der Nähe, steuern dann mal auf den grössten Eingang mit einem grossen Logo darüber zu und hoffen am richtigen Ort zu sein. Ausschilderung Fehlanzeige. Wir finden uns wieder in einer kleinen Eingangshalle mit elektronischen Schleusen, einem Büro und einer Art Anmeldung. Diese wird fleissig besucht für alle erdenklichen Fragen in russischer Sprache und so versuchen auch wir unser Glück nach kurzer Phase der Überwindung. Denn Englisch ist wie erwartet Fehlanzeige J Wir werden mit Handzeichen gebeten auf den Plätzen davor zu warten, was wir dann also auch tun. Was nun wohl passiert? Wir sind gespannt und warten…. 10 Minuten…. 20 Minuten… und plötzlich kommt aus einer der Schleusen eine jüngere russisch sprechende Frau auf uns zu. Mit wenigen Worten Englisch war dann auch klar, dass wir richtig sind und eine Führung bekommen. Doch sie bittet uns nochmals zu warten und verschwindet wieder auf dem Firmengelände hinter der Schranke.

Etwas später kommt die nette Dame in Begleitung zurück. Sie hat eine Kollegin aus einer anderen Abteilung mitgebracht, welche der englischen Sprache mächtig ist und uns alles übersetzen wird. Wir werden in das kleine angrenzende Büro gebracht, wo wir den Eintritt von je 16BYN ( ~ EUR 7.00 ) zahlen. Hier wird doch tatsächlich eine individuelle private Führung für jeden organisiert. Es gibt keine fixen Zeiten. Wir sind einmal mehr positiv überrascht von diesem Land.

Wir erhalten unsere Visitor-Karten und können durch die Schleuse das Firmengelände betreten. Dort nehmen wir den nächsten heranfahrenden Shuttelbus, welcher Nonstop das Gelände mit Haltestellen wie in einer Stadt durchfährt. Schliesslich arbeiten hier auch knapp 9´500 Menschen. Wir erhalten im Bus bereits die ersten Informationen zum ganzen Betrieb, während an uns gigantische Teile in Aussenlagen und Werkshallen vorbeiziehen. Bei einer Werkhalle ist unsere Station und wir steigen mit unseren Guides aus. Davor stehen zwei riesige Trucks, wovon einer noch riesiger ist als der andere. Er wird uns vorgestellt als „BELAZ 75710“.

Dieser ist fähig eine Nutzlast von 450 Tonnen zu befördern. Er ist der Grösste in der Serie hergestellter Muldenkipper der Welt. Wir dürfen den Kipper wortwörtlich erklimmen und Fotos machen nach Herzenslust. Die Dimensionen sind gewaltig und erschlagen uns schier.
Dann werden wir in die Werkhalle geführt. Hier befindet sich die Endmontage der Kipper der Firma Belaz. Leider dürfen wir hier keine Bilder machen.

Wir sehen, wie die Einzelteile zu einem grossen Ganzen zusammen gebaut werden und erhalten auf all unsere Fragen kompetente Antworten. Die Produktion des grössten Kippers dauert rund 6 Monate und steht im Preisbuch bei rund 8 Mio Euro. Angetrieben wir das Monster Diesel-Elektrisch. Der Strom wird erzeugt von zwei Motoren mit gesamt 4600 PS und angetrieben mit einem in jeder Achse verbauten Elektromotor mit je 1200 kW Leistung. Der Dieselverbrauch liegt bei schlappen 1300 Litern auf 100 km. Und weil Zeit Geld bedeutet, wird dieser Truck unter Druck wie bei der Formel 1 mit 800l/min betankt.

Nach dem Besuch der Werkshalle werden wir noch in eine kleine Kantine geführt und uns wird Tee, Kaffee und ein kleines „BELAZ Dessert“ zum Abschluss offeriert, bevor wir zurück fahren und dieses gigantische Werk wieder verlassen.

 

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  1. Christian Neumann

    Ein sehr interessanter Bericht. Vor allem freut es einem das mit so viel Eifer und Hingebung etwas hergestellt wird. Das soll ein großes Beispiel für andere Länder sein. Danke nochmals für Euren Bericht.
    Weiter gutes Reisen
    Christian&Sharon
    Durban Südafrika

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